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eine Stadt am Fluss

Den Traum von Vielen will ich noch einmal angehen – von Wieblingen bis Schlierbach.

Heidelberg liegt wunderschön am Neckar. Eine Lage am Fluss ist immer etwas ganz Besonderes. Ein Fluss ist ein Lebensader. Ein Natur- und Erholungsort mitten in der Stadt. Im Laufe von Jahrzehnten wurden die Flüsse eingezwängt, zwischen Straßen und Uferbefestigungen, auch in Heidelberg. Im Zusammenspiel von Stadt, Vereinen und engagierten Bürgerinnen und Bürgern haben wir in den vergangenen Jahren wunderschöne Orte und Wege entlang des Neckars geschaffen.

Hier möchte ich noch einen großen Schritt weiter gehen. Vorbilder sind für mich Düsseldorf und Paris. Ich habe lange Jahre in Düsseldorf gelebt. Damals war das Rheinufer durch ein vierspurige Bundesstraße vollkommen verlärmt und unattraktiv. Niemand kam auf die Idee, dort spazieren zu gehen. Heute ziehen die Rheinterrassen bei schönem Wetter zehntausende Menschen an. Düsseldorf hat den Autoverkehr in einen Tunnel verlegt. Seitdem liegt die Düsseldorfer Altstadt wieder am Rhein, das Ufer gehört den Menschen. Das möchte ich auch für Heidelberg erreichen.

Das Motto “Stadt an den Fluss” ist schon seit Beginn meiner ersten Amtszeit meine Vision, um Stadt und Neckar stärker zu verbinden und attraktive Freiräume zu schaffen. Wie schön wäre es, entspannt entlang des Neckars zu flanieren, die Altstadt im Rücken, den Blick in Richtung Philosophenweg, mit Bänken, Cafes und Spielplätzen und Möglichkeiten zum Verweilen.

In meinen beiden Amtszeiten haben wir erfolgreich große Schritte unternommen, um Heidelberg näher an den Fluss zu bringen und den Neckar als wundervollen Ort erlebbar zu machen:

  • Die Neckarpromenade: Vor drei Jahren haben wir den ersten Bauabschnitt der Neckarpromenade eröffnet. Unterhalb der Stadthalle lässt sich das Flussufer nun barrierefrei erreichen, die neuen Sitzgelegenheiten geben Möglichkeiten zum Innehalten.
  • Der Verein Neckarorte e.V. lädt an herrlichen Orten entlang des Neckars auf eine Auszeit ein. Es ist einfach schön, wie die Uferpromenade von den Heidelbergerinnen und Heidelbergern angenommen wird. Vier Neckarorte sind inzwischen entstanden, zum Beispiel der Neckarstrand an der Stadthalle oder Kiosk und Liegestühle an der Ernst-Walz-Brücke. Ich selbst genieße es immer wieder, an einer der mittlerweile vier Neckarorten auf unseren Neckar zu schauen und mir meine große Vision einer Heidelberger Neckarpromenade mit eigenständiger Radachse, die sich von Schlierbach bis nach Wieblingen erstreckt, vorzustellen. Um dies zu realisieren, habe ich innerhalb des Rathauses die Stabsstelle “Stadt an den Fluss” eingerichtet. Sie koordiniert die Arbeit von Stadtverwaltung, externen und engagierten Bürgerinnen und Bürgern. Das ist ein großartiges Zusammenspiel. Die Stadtverwaltung realisiert nicht nur eigene Projekte, sondern unterstützt auch die Initiativen aus der Bürgerschaft. So stelle ich mir Stadtentwicklung vor.
  • Am nördlichen Neckarufer hat die Stadtverwaltung bereits viele Aufwertungen vorgenommen, das war mir sehr wichtig. Dazu zählt, dass am Russenstein in Ziegelhausen die „Kleine Neckarwiese“ entstand, es gibt von Neuenheim bis Ziegelhausen neue Basketball- und Beachvolleyballanlagen und die Rad- und Fußgängerachse wurde verbreitert.
  • Auch auf der Südseite haben wir neue Angebote geschaffen. In Schlierbach gibt es einen kleinen Strand samt Sitzgelegenheit, die Neckarwiese in Wieblingen ist als kleines Naturparadies mittlerweile weit über den Stadtteil hinaus bekannt.
Diese Maßnahmen sind großartig. Aber wir müssen auch sehen: Entlang der Altstadt käme heute keine einzige Studentin oder kein Student auf die Idee, sich vor der Marstall-Mensa an den Neckar zu setzen. Niemand geht nach einem Konzert in der Stadthalle an den Neckar. Die vielen Autos auf der Bundesstraße verhindern das, so wie früher in Düsseldorf. Und das möchte ich ändern.

Der Weg in die Zukunft

  • Deshalb bin ich fest davon überzeugt: Wir brauchen einen zweiten Anlauf, um die Bundesstrasse unter die Erde zu bringen. Der erste Anlauf scheiterte leider an mangelnder Unterstützung durch das Land. Ich möchte das Vorhaben noch einmal angehen. Dazu möchte ich den Tunnel verkürzen, auf den wichtigsten Bereich: vom Karlstor und Neckarmünzplatz bis Theodor-Heuss-Brücke und Bismarckplatz. Statt einen Tunnel zu bohren, soll die Straße in offener Bauweise um wenige Meter tiefer gelegt und überdeckelt werden. Dadurch werden auch die notwendigen Rampen für Ein- und Ausfahrt wesentlich kürzer.
  • Wir hatten für das Projekt bislang stets breiteste Mehrheiten im Gemeinderat. Was fehlte, war eine ausreichende Förderung durch das Land. Im Umland dagegen hat das Land Tunnel für eine Landstraße in Schriesheim und eine Kreisstraße in Neckargemünd mit zig Millionen Euro ermöglicht. Ich bin überzeugt davon, dass für eine Straßentieferlegung über 800 Meter bei täglich vielen zehntausend Fahrzeugen mitten in einer Großstadt ausreichend Mittel bei EU, Bund und Land vorhanden sind.
  • Ich bin auch sicher, dass wir aufgrund der Bedeutung dieses Projektes international auch private Unterstützung einwerben können, wie beispielsweise bei der Sanierung der Alten Brücke. Hier bringe ich mich mit voller Kraft ein.
Und genau deshalb möchte ich gerne die Planungen für einen Neckarufertunnel wieder mit dieser einfacheren Variante aufgreifen. Dazu zählt auch eine breite Bürgerbeteiligung für die Umsetzung im Detail, von der Ausgestaltung der Zufahrten bis zur Gestaltung der neuen Promenade. Viele sehr positive Workshops haben hierzu bereits in der Vergangenheit stattgefunden. Diesen Weg sollten wir weitergehen, um unsere Stadt an den Fluss zu bringen. Für mehr Lebensqualität.

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