für

eine starke Wirtschaft und Wissenschaft

Innovation ist die Energie, die uns antreibt.

Heidelberg ist eine Stadt der Wissenschaft. Die Universität, das Universitätsklinikum und international erstklassige Forschungszentren prägen das gesamte Leben in der Stadt. Ich weiß aus erster Hand um die Bedeutung der Wissenschaft. Ich habe Geographie und Jura studiert und meine Doktorarbeit über die Auswirkungen von Umweltbelastungen auf Menschen geschrieben. In Gutachten und Studien konnte ich wissenschaftliche Erkenntnisse in politische Prozesse einbringen, mit Arbeiten u.a. für die Stadt Mannheim, die die Carl-Duisberg-Gesellschaft in Brasilien, für das „Center for Clean Air Policy“ in Washington oder für das Auswärtige Amt in Saudi Arabien. Für die UN-Entwicklungsorganisation OECD in Paris durfte ich am ersten Handbuch für kommunales Energiemanagement mitwirken, bis hin zur Geschäftsführung und dem Aufbau einer der ersten Energieagenturen in Deutschland. Ich liebe den Austausch mit Studierenden und pflege diesen seit langem. Mehr als zehn Jahre habe ich Seminare an der Universität Heidelberg gegeben. Seit mehreren Jahren lehre ich an der SRH Hochschule Heidelberg im Umwelt- und Energiebereich.

Heidelberg als Stadt des Wissens und der Forschung ist daher auch für mich ein idealer Standort, den ich nach Kräften fördere. Die Heidelberger Universität, die Hochschulen und das darauf gewachsene Umfeld mit Universitätsklinikum, Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie innovativen Unternehmen prägen unsere Stadt seit Jahrzehnten. Sie sind Heidelbergs DNA. Es ist von zentraler Bedeutung, für diese wichtigen Einrichtungen Entwicklungsperspektiven zu schaffen, damit sie sich im internationalen Wettbewerb weiter so erfolgreich positionieren können. Davon profitieren wir alle.

Es gibt heute 126.000 Arbeitsplätze in Heidelberg – so viele wie noch nie. Über 70% der Beschäftigungsverhältnisse sind im wissensintensiven Dienstleistungsbereich angesiedelt. Davon profitieren übrigens alle Berufszweige. Denn gerade auch die Wissenschaftseinrichtungen brauchen Fachpersonal: Pflegekräfte, Handwerkerinnen und Handwerker, Verwaltungsangestellte. Wir haben die höchste Gründungsdynamik im Land und sind zum dritten Mal als gründungsfreundlichste Kommune ausgezeichnet worden. Heidelberg hat ein weit überdurchschnittliches Bildungsniveau und zählt laut einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey zu den 46 zukunftsfähigsten Standorten in Europa. Auch der junge Altersdurchschnitt, unsere sehr erfolgreiche Kreativwirtschaftsszene oder das gute Zusammenleben von Menschen aus 160 Nationen sind durch die offene und internationale Atmosphäre der Wissenschaftsstadt geprägt.

Ich konnte in den vergangenen Jahren mit meiner Politik dazu beitragen, dass sich die Wirtschaft und Wissenschaft in Heidelberg gut und deutlich besser als in vielen anderen Städten Europas entwickelt hat:

  • Wir haben eine klare Entwicklungsperspektive für alle Einrichtungen im Neuenheimer Feld geschaffen. Konkret: Wissenschaft und Medizin können neue Gebäude mit einer Nutzfläche von 868.000 Quadratmeter bauen. Das ist praktisch eine Verdoppelung der heutigen Kapazität. Grundlage dafür ist der ‚Masterplan Im Neuenheimer Feld‘. Wir haben ihn im mehrjährigen Prozess erarbeitet. Allein die verschiedenen Phasen der Bürgerbeteiligung haben sich über drei Jahre erstreckt. Der Prozess war alles andere als einfach. Bis zum Schluss gab es politische Stimmen, die die Erweiterungsbedarfe der Wissenschaft in Frage stellten und sogar bestehendes Baurecht für die Universität zurücknehmen wollten. Es galt, verschiedenste Interessen auszutarieren. Letztlich gelang ein guter Kompromiss. Die Wissenschaft erhält ihre dringend erforderlichen Erweiterungsmöglichkeiten. Dafür wird der Campus mit einer klugen Strategie verdichtet und aufgewertet. Umgekehrt muss kein einziger Quadratmeter im Handschuhsheimer Feld in Bauland umgewidmet werden.
  • Auch bei der Entwicklung anderer wichtiger Forschungseinrichtungen, wie dem Europäischen Molekularbiologischen Labor (EMBL), gab es politische Initiativen und sogar Beschlüsse gegen eine Erweiterung. Im Zusammenspiel von EMBL und Stadtverwaltung konnte ich eine neue Entwicklungsperspektive anstoßen, die schließlich auch eine politische Mehrheit fand. So haben wir die Grundlage geschaffen, damit sich das EMBL aus eines der weltweit führenden Life Science-Zentren, getragen von 40 Nationen, weiterhin an seinem Hauptsitz in Heidelberg entwickelt, unter anderem mit bildgebenden Verfahren und anderen Analysemethoden von den Bausteinen des Lebens, die weltweit führend sind.
  • Ich konnte mit meiner Politik in den vergangenen Jahren mehrere Entwicklungsflächen für forschungsnahe Unternehmen schaffen. Das sind attraktive Quartiere, durchzogen von Cafés und öffentlichen Plätzen, beispielsweise im Zentrum der Bahnstadt, in der Südstadt und im neuen Heidelberg Innovation Park in Kirchheim. Wir konnten damit viele Betriebe in Heidelberg halten und neue ansiedeln. Die Palette reicht von Start-ups wie im Bereich der Digitalisierung, Künstlichen Intelligenz, Elektromobilität bis zu internationalen Player in Medizintechnik, Pharmaforschung oder IT. Allein in der Bahnstadt gibt es bereits 200 Unternehmen mit mehr als 4.000 Beschäftigten. Insgesamt gelang es, fast 20.000 neue Arbeitsplätze in Heidelberg zu schaffen, die aufgrund ihrer Spezialisierung krisenfest und gute Ausbildungs- und Arbeitsplätze anbieten. Das ist ein Boom, den es in Heidelberg so noch nie gab.
  • Heidelberg bietet beste Bedingungen für Unternehmensgründungen. Ich habe dies aktiv unterstützt, unter anderem durch mehrere Erweiterungen des Technologieparks, durch die systematische Förderung der Kreativwirtschaft und durch neue Start-up-Programme auch von unserer städtischen Wirtschaftsförderung. Zentrale Projekte, die allesamt sehr erfolgreich verlaufen, sind beispielsweise der Heidelberg Innovation Park mit dem dort angesiedelten Business Development Center, das städtische Kreativwirtschaftszentrum Dezernat 16 oder das Netzwerk Heidelberg Startup-Partners. Das Land hat Heidelberg bereits zum dritten Mal als “Gründungsfreundliche Kommune” ausgezeichnet. Im Innovationsindex 2022 rangiert Heidelberg sogar auf Platz 13 in Baden-Württemberg. Damit das auch zukünftig so bleibt, werde ich entsprechende Strukturen weiter ausbauen und fördern.
  • Ich habe mich dafür stark gemacht, dass Heidelberg als „Wissensperle in Europa“ noch stärker ins Bewusstsein der örtlichen Bevölkerung rückt. Vor mehr als zehn Jahren habe ich dazu eine „Internationale Bauausstellung (IBA)“ unter dem Leitmotiv „Wissen schafft Stadt“ initiiert. Seitdem konnten wir mit einem jungen, engagierten Team viele neue Impulse setzen. Für mich ist ‚Wissen schafft Stadt‘ noch viel mehr. Mit dieser Haltung möchte ich unseren Wissenschaftsstandort in Einklang mit der Stadtgesellschaft prägen, weiterentwickeln und sichtbar werden lassen.

Der Weg in die Zukunft

Auf dieser hervorragenden Basis möchte ich gerne aufbauen. Das bedeutet, sich bei Zielkonflikten auch für die Interessen der Wirtschaft und Wissenschaft einzusetzen. Das ist selbst in Heidelberg nicht selbstverständlich. So gab es beispielsweise große Widerstände gegen die Entwicklung des Heidelberg Innovation Park, den viele lieber als überwiegendes Wohngebiet sehen wollten. Wir brauchen auch attraktive Arbeitsplätze in der Stadt. Deshalb möchte ich in den nächsten Jahren folgende Schwerpunkte angehen:
  • Das Wichtigste sind die Menschen. Heidelberg muss weiterhin attraktiv sein für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt. Garant dafür ist eine weltoffene, international ausgerichtete Stadt. Heidelberg steht für das friedliche Zusammenspiel der Kulturen, für die gleichberechtigte Teilhabe aller an unserer Gesellschaft und für hervorragende Bildungs- und Familienangebote. Dies gilt es auszubauen.
  • Wir fördern studentisches Wohnen, günstige Eintritte in unsere Kultureinrichtungen und vergünstigte Leistungen wie die Kinderbetreuung für Studierende. Das gilt es zu verstetigen.
  • Unsere Entwicklungsflächen sind wertvoll. Wir müssen sie weiterhin gezielt für die Ansiedlung von Wissensunternehmen nutzen, die sichere Arbeitsplätze in Zukunftsbranchen bieten. Gute Beispiele aus jüngster Zeit: das US-Unternehmen BIOLABS, ein Anbieter von Miet-Laboren für Life Science-Unternehmen, hat in Heidelberg seine ersten Standort in Europa aufgemacht. Weitere haben sich angesiedelt in Bereichen wie Künstliche Intelligenz, Softwareentwicklung und Energie.
  • Es gilt, die Start-up-Szene noch stärker zu fördern. Hier sehe ich z.B. eine Clearingstelle bzw. One-Stop-Agency.
  • Die frühere US-Siedlung Patrick-Henry-Village darf nicht als reines Wohngebiet mit ein paar Büros entwickelt werden. Wir brauchen auch dort eine gute Mischung. Ich setze mich dafür ein, dass wir dort Institute, (forschungsnahe) Unternehmen wie auch Handwerksbetriebe ansiedeln. Denn unsere Forschungsunternehmen brauchen gute handwerkliche Unterstützung.
  • Als zusätzliches Instrument sollten wir mit städtisch unterstützten Professuren Impulse in innovativen Themenfeldern setzen.
  • Das erfolgreich gestartete Projekt für Studienabbrecher PLAN B ist ein wichtiges Angebot, um jungen Menschen, die sich umorientieren wollen, eine Perspektive durch Ausbildung aufzuzeigen.
  • Wir dürfen die ortsansässigen Unternehmen nicht vergessen, die bereits heute von dieser Internationalisierung enorm profitieren. Wir haben knapp 8.000 Unternehmen in der Stadt – vom Handwerksbetrieb über Handel bis zu mittelständischen Unternehmen und Industrie. Das ist ein kerngesunder, heterogener Mix, um den uns viele Städte beneiden. Auch diese Betriebe benötigen Entwicklungsperspektiven. Darum kümmern wir uns ganz individuell über unsere Wirtschaftsförderung, von der Energieberatung über die digitale Infrastruktur bis zur Verkehrsanbindung.
  • Ich stehe mit meiner Politik für eine Ermöglichungskultur. Wir brauchen Angebote, nicht Verbote. Das gilt für produzierende Betriebe genauso wie für den Einzelhandel oder die Gastronomie. Die Ausweitung der Außengastronomie während der Corona-Krise ist ein effektives Beispiel. Das war mir ein großes Anliegen. Heute wollen sich viele die neuen Angebote aus dem Stadtgebiet nicht wieder wegdenken. Ich auch nicht.

Angebote statt Verbote – diese Haltung prägt mich seit Beginn meiner Amtszeit. Ich verstehe die Stadtverwaltung als eine Institution, die gute Entwicklungen ermöglicht, die andere unterstützt: Bürgerinnen und Bürger, Initiativen, soziale und kulturelle Einrichtungen, Vereine, Unternehmen und vieles mehr. Diesen Weg des Ermöglichens möchte ich weiter gehen.

Durch diese Standortpolitik konnte Heidelberg seine Gewerbesteuereinnahmen in den 16 Jahren meiner Amtszeit verdreifachen. Selbst im Corona-Jahr 2021 erzielten wir Einnahmen von fast 140 Millionen Euro. Das gibt uns den Handlungsspielraum für die wichtigen Aufgaben, die vor uns liegen. Nur so können wir unsere weit überdurchschnittliche Unterstützung leisten, von der Kinderbetreuung über soziale Hilfen bis zur Förderung von Kunst und Kultur.

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