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Seniorinnen und Senioren

Ich bin in einem Mehrgenerationenhaus aufgewachsen: mit meinen Geschwistern, Eltern, Großeltern und Urgroßmutter. Das war etwas Wunderbares. Es hat mich geprägt. Ich durfte selbst erfahren, wie wertvoll das Zusammenspiel der Generationen ist. Gerade an die vielen Gespräche mit meiner Urgroßmutter kann ich mich noch lebhaft erinnern. Dass ich dabei Kartoffeln schälen musste, das habe ich fast gar nicht bemerkt – (Ur-)Omas sind eben schlau.

Ich habe großen Respekt vor der Lebensleistung älterer Menschen. Alles, was wir heute haben, haben wir unseren Eltern und deren Eltern zu verdanken. Wer sein Leben lang gearbeitet hat, sei es im Beruf oder zu Hause für die Familie, muss sich auf unsere Unterstützung verlassen können.

Mein größter Wunsch ist es daher auch, die hohe Lebensqualität in unserer Stadt gerade für ältere Frauen und Männer zu erhalten. Unsere Seniorinnen und Senioren sollen ihr Leben aktiv und so selbstständig wie möglich gestalten können.

Wir haben dazu ein breites Netz an Partnern, Dienstleistungen und Wohnformen in der Stadt aufgebaut. Es unterstützt unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger ganz konkret im täglichen Leben. Hier denke ich vor allem an Servicedienstleistungen und zentrale Anlaufstellen in den Stadtteilen: zum Beispiel unsere elf Seniorenzentren, die Akademie für Ältere oder auch die vielen Seniorenveranstaltungen der Stadt. Oft sind es kleine, unspektakuläre Dinge, die gut tun: zum Beispiel die offenen Bewegungstreffs, die wir in vielen Stadtteilen etabliert haben und die sehr gut angenommen werden.

Eine gute Gesundheitsversorgung ist von zentraler Bedeutung. Sie ist bei uns nicht nur gut, sondern schlicht herausragend. Heidelberg hat eine der höchsten Facharzt-Dichte im ganzen Land. Und um unser Universitätsklinikum beneidet uns jede andere Stadt. Sie zählt zu den 50 besten Medizinzentren auf der ganzen Welt.

Mir war es besonders wichtig, diese Angebote zu fördern, neue Impulse im Bereich der Altenarbeit zu setzen und vor allem das selbstbestimmte Wohnen so lange wie möglich zu erhalten. Dazu ich in meiner Amtszeit unter anderem folgende Maßnahmen umgesetzt:

  • Oft sind es gerade die alltäglichen und kleinen Dinge, die das Leben lebenswert machen. Dazu gehört vor allem das Wohnen in den eigenen vier Wänden. Damit dies so lange wie möglich der Fall sein kann, habe ich ein Förderprogramm auf den Weg gebracht, das den Umbau von Wohnungen zu einer barrierefreien Wohnung stark unterstützt. So kann man sich beispielsweise eine begehbare Dusche einbauen oder einen barrierefreien Hauseingang herstellen lassen. Bei den bisherigen Projekten haben wir im Durchschnitt 17.500 Euro pro Wohnung seitens der Stadt gefördert. Oft kommen dazu noch Gelder der Kranken- oder Pflegekasse.
  • Für mich ist klar: Im Neubaubereich muss barrierefreies Wohnen zur Selbstverständlichkeit werden. Unser größtes neues Wohnquartier, die Bahnstadt, ist in diesem Bereich beispielgebend. Dort sind mehr als 3.000 Wohnungen entstanden. Fast alle davon sind barrierefrei. Das haben wir seitens der Stadt zur Pflicht gemacht. Das gilt auch für alle weiteren Gebäude in dem neuen Stadtteil, von den Kitas über die Grundschule bis zu Geschäften, Kino, Fitness-Studios und Bürogebäuden.
  • Wir sorgen in bestehenden Quartieren für viel barrierefreien Wohnraum. Auf den ehemaligen Flächen der US-Streitkräfte in der Südstadt und in Rohrbach entstehen im Moment neue, bunt gemischte Wohnquartiere. Wir nutzen dazu den bestehenden Gebäudebestand und ergänzen ihn um Neubauten. So entstehen fast 2.000 Wohnungen – mit einem großen Anteil an barrierefreien Wohnungen, gerade auch bei den 1- und 2-Zimmer-Wohnungen, die für Seniorinnen und Senioren besonders interessant sind.
  • Elf Seniorenzentren in den Stadtteilen bieten eine verlässliche Struktur im Alltag. Dazu kommen die vielen Seniorenveranstaltungen oder auch der Pflegestützpunkt für Pflegebedürftige und Angehörige.
  • Die Karte ab 60 sichert Mobilität auch ohne eigenes Auto. Ich bin froh, dass wir in einem ersten Schritt die Jahresticketkosten auf 365 Euro absenken können. Ab 1. September dieses Jahres erhalten Heidelberger Seniorinnen und Senioren ab 60 Jahren sowie Frührentnerinnen und Frührentner einen Zuschuss von 200 Euro auf die ‚Karte ab 60‘. Mobilität im Alter ist Daseinsvorsorge und für mich ein soziales Thema!
  • Ich habe dafür gesorgt, dass das Angebot an Pflegeplätzen in allen Stadtteilen immer mit Blick auf die Bevölkerungsentwicklung rechtzeitig modernisiert und ausgebaut wird. So konnten wir in jüngster Vergangenheit in Zusammenarbeit mit sehr zuverlässigen Partnern neue Seniorenheime zum Beispiel in der Südstadt und in Ziegelhausen errichten.
  • Die Corona-Pandemie brachte gerade für unsere Heimbewohnerinnen und -bewohner schreckliche Belastungen. Wir haben als Stadt die Heimbetreiber in dieser Zeit aktiv unterstützt, zunächst mit Masken, als diese in Deutschland nicht verfügbar waren, später mit mobilen Impfteams und Hilfskräften, um zum Beispiel trotz der komplizierten Regelungen möglichst viele Besuche zu ermöglichen. So sind wir gemeinsam deutlich besser durch die Krise gekommen als an vielen andern Orten.

Der Weg in die Zukunft

Unsere guten Angebote für unsere Seniorinnen und Senioren möchte ich erhalten und ausbauen. Mit attraktiven Angeboten schaffen wir gleichzeitig die Voraussetzung, um auch in Zukunft noch genügend Pflegekräfte zu haben. Das müssen wir in den Fokus nehmen.
  • Unsere Wohnberatung und das Förderprogramm zum barrierefreien Umbau werde ich deutlich ausbauen. Denn sowohl der Bedarf, wie auch die Kosten der einzelnen Maßnahmen steigen weiter. Dem müssen wir nachkommen
  • Das Thema Barrierefreiheit gilt auch für Wege und Plätze. Hierzu zählen für mich eine gute Stadtteilmöblierung, wie beispielsweise genügend Bänke zum Innehalten auf zentralen Wegen und Orten. Gehwegabsenkungen ermöglichen es, mit Rollatoren und Gehhilfen gut unterwegs sein zu können, genauso wie der weitere Ausbau unseres öffentlichen Toilettenangebotes inklusive der „netten Toilette“ in Cafes, Restaurants und Geschäften. Für diesen tollen Service möchte ich mich an dieser Stelle bei den vielen Kooperationspartnern ausdrücklich bedanken.
  • Heidelberg muss in jedem Quartier eine Stadt der kurzen Wege bleiben. Vor allem kommt es für mich auf eine gute ärztliche Versorgung in den Stadtteilen an. Damit Praxen bei einem Ärztewechsel langfristig gesichert werden, unterstützt die Stadt Heidelberg bereits heute. Ich werde die (medizinische) Versorgungssicherheit in unseren Stadtteilen aktiv weiter aufgreifen und proaktiv angehen.
  • Auch die Nahversorgung ist entscheidend, damit Seniorinnen und Senioren möglichst lange zuhause in ihrem Stadtteil leben können. Dies gilt für lokale Geschäfte und Dienstleistungen, vom Handwerker bis zur Bank-Filiale. Damit diese barrierefrei zugänglich sind, möchte ich bereits für den kommenden Haushalt ein Förderprogramm barrierefreie Erreichbarkeit und Wege in den Stadtteilen vorschlagen, um unsere Partner bei ihren seniorenfreundlichen Aktivitäten zu unterstützen.
  • Heidelberg hat in den vergangenen Jahren in den Ausbau von altersgerechten Kultur-, Bildungs- und Freizeitangebote viel investiert. Hier möchte ich den gemeinnützigen Verein Akademie für Ältere stellvertretend für viele weitere Einrichtungen nennen. Heidelberg kann auf ein großes Netz an unterschiedlichen sozialen Partnern bauen, um in unserer Stadt älter werden zu können. Diese Institutionen werden wir noch stärker fördern und unterstützen müssen, das ist mir ein großes Anliegen.
  • Um diese zu erreichen und im gesamten Stadtgebiet hinaus mobil bleiben zu können, spielt der ÖPNV eine zentrale Rolle, deshalb werde ich weiterhin für eine noch stärkere Entlastung im ÖPNV für Senioren einsetzen. Mein Ziel ist klar: Kostenlose Nutzung von Bussen und Bahnen für Seniorinnen und Senioren.
  • Bei allen Aktivitäten ist es mir ein persönliches Anliegen, an die Entlastung pflegender Angehöriger zu denken. Eine verlässliche Infrastruktur mit guten Angeboten ist entscheidend, damit wir unsere Eltern gut versorgt wissen. In Heidelberg gibt es heute 15 Pflegeheime mit mehr als 1.000 Pflegeplätzen. Um vor allem pflegende Angehörige bei der Suche nach einem Pflegeplatz zu unterstützen und ihre vielen Fragen zu beantworten, stehen der in meiner ersten Amtszeit etablierte Pflegestützpunkt und neu auch die Pflegeplatzbörse zur Verfügung. Auch wächst der Bedarf weiter, neue Pflegeheime wie aktuell St. Hedwig entstehen. Für mich ist auch das Thema ‚Junge Pflege‘ ein Thema. Heidelberg hat eines der wenigen Pflegewohnheime für junge Menschen. Angebote wie diese für junge Menschen und Menschen mit Behinderung möchte ich in unserer Stadt in den nächsten Jahren weiter ausbauen und ein Ausbildungshaus für Pflegekräfte einrichten.

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