für

sozialen Zusammenhalt

In Heidelberg kümmern wir uns umeinander.

Ich selbst bin seit meiner Jugend ehrenamtlich engagiert, sei es damals als Jugendlicher mit dem Aufbau eines Kriegsmahnmals (Fort Douaumont/Maginotlinie) im Rahmen eines französisch-deutschen Jugendprojektes, als Mitarbeiter im Jugendzentrum Eller in Düsseldorf, beim Aufbau- und Betrieb einer privaten Kinderbetreuungseinrichtung am Stift Neuburg bis hin zu meiner ehrenamtlichen Leitung des Deutschen Roten Kreuzes Heidelberg Rhein Neckar, über 10 Jahre lang.

Als Familienvater von vier Kindern, der schon früh Verantwortung übernehmen musste, war es für mich und meine Frau selbstverständlich, eine finanzielle Basis für die Familie zu ermöglichen. Jobs in Möbellackierereien, in der Getränkeproduktion beim Getränkekistenstapeln, beim Reinigen von Grünflächen, bei Messeveranstaltungen, als dienstältester Mitarbeiter in einer Düsseldorfer Gastronomie oder auch in einem holzverarbeitenden Betrieb habe ich früh den Respekt vor harter Arbeit hautnah miterlebt und mich für meine Kolleginnen und Kollegen immer gerne eingesetzt. Einen guten Studentenjob als Sicherheitspersonal für die Forschungs-und Wissenschaftseinrichtungen im Neuenheimer Feld erwies sich für mich als ideal: tagsüber Seminarbesuche und nachts Geld verdienen und lernen, nur unterbrochen durch stündliche Kontrollgänge mit Schäferhund Ronny. Später ergänzten Gutachten für die Stadt Mannheim oder den Regionalverband, während meines Studiums unser Budget.

Aber ja, ohne die Unterstützung zu Beginn unserer Eltern, Wohngeld von der Stadt und ein Landesstipendium, hätten wir unsere kleine Wohnung in Ziegelhausen auch nicht finanzieren können.
Gerechte Entlohnung, Respekt vor harter ehrlicher Arbeit und die Unterstützung derer, die unserer Unterstützung bedürfen, ist für mich ein tief verankertes Selbstverständnis.
Gerade deshalb habe ich mich mit sehr viel Energie für nachhaltige neue Arbeitsplätze in Heidelberg eingesetzt. Heidelberg steht wirtschaftlich und arbeitsmarktpolitisch heute völlig anders da als noch vor 16 Jahren.
  • Mit dem Aufbau einer modernen Wirtschaftsförderung können die Interessen der Beschäftigten und derer, die Ausbildungs- und Arbeitsplätze schaffen, nachhaltig gefördert werden. Nicht durch Gewerbesteuererhöhung, sondern durch Unterstützung derer, die Ausbildung- und Beschäftigung schaffen, hat Heidelberg heute dreimal höhere Gewerbesteuereinnahmen wie noch vor 16 Jahren – dies brauchen wir dringend für die Sozial- und Kulturprogramme
  • Ohne eine aktive Entwicklungspolitik, mit einer der höchsten Wohnungsneubauinitiativen und Innovations- und Wirtschaftsflächenentwicklungen in Baden-Württemberg, wären Beschäftigungsperspektiven und Ausbildungsperspektiven für unsere Kinder und Berufstätigen niemals entstanden.
  • Durch Einführung neuer Förderungen gerade für Schwellenhaushalte durch den Heidelberg-Pass+ haben wir eine ganz andere soziale und kulturelle Teilhabe ermöglicht. Jedes Kind bekommt heute ein Mittagessen, kann an Sportangeboten teilnehmen oder ein Musikinstrument erlernen. Unsere Senioren werden ebenfalls mit vielfältigen Angeboten unterstützt.
  • Für mich gehört auch ein kostenfreier ÖPNV für Kinder und Jugendliche und Auszubildende ebenso wie ein kostengünstiges Angebot für Senioren, die auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind, dazu. Mit dem 3 Euro Monatsticket und dem 365 Euro Jahresticket für Senioren, sind wir in diesem Jahr schon einen großen Schritt in diese Richtung gegangen.
  • Ebenso selbstverständlich ist für mich die gleichberechtigte Teilhabe aller, egal aus welchem Kulturraum, welche Religion sie ausüben, oder welche sexuellen Orientierungen sie leben. Mit der Unterzeichnung der Leipzig Charta (LGBTQ+) haben wir dies auch politisch klar verankert und auch entsprechende Förderstrukturen und neue Anlaufstellen geschaffen. Hierzu zählt auch unser neues, gerade 10 jähriges feiernde Interkulturelles Zentrum als Anlaufstelle und Kulturzentrum für alle, die sich mit ihrem kulturellen Hintergrund in Heidelberg einbringen wollen.

Der Bericht zur Sozialen Lage zeigt sehr umfangreich, was wir in Heidelberg alles in diesem Bereich bereits geleistet haben. Dies ist enorm viel, wenn auch für die Zukunft noch große Herausforderungen auf uns warten. Ein großer Dank gilt dabei auch dem enormen Engagement der Kirchen, sozialen Träger und der unendlich vielen privaten Initiativen und Vereinen

Es ist eine gute Bilanz, dass das Armutsrisiko heute in unserer Stadt nur halb so groß ist, wie im Bundesdurchschnitt.
Wir sind eine Stadt des Miteinanders und stehen zusammen und füreinander ein!

Der Weg in die Zukunft

In Heidelberg ist fast jede und jeder Zweite ehrenamtlich engagiert. Im Sport, in der Kultur, im Katastrophenschutz oder bei der Freiwilligen Feuerwehr. In Heidelberg wird das Ehrenamt groß geschrieben.
  • Für die ehrenamtlich Engagierten ist es mir wichtig, die optimalen Voraussetzungen zu schaffen, um dieses Engagement zu sichern und neue Herausforderungen gemeinsam zu meistern. Dabei gilt es, unsere “Heidelberg Pass” und “Heidelberg Pass+” Förderungen, insbesondere im Bereich Energiearmut, anzupassen.
  • Die Wohngeldförderung muss dringend an die erhöhten Aufwendungen – gerade für Energie – angepasst und für mehr Menschen mit mittlerem Einkommen zugänglich gemacht werden.
  • Für den Wohnungsbau – und dabei gerade auch den bezahlbaren Wohnungsbau – dürfen wir nicht den Fehler machen, uns durch immer höhere Quoten selbst zu bremsen. Das ist nicht umsetzbar. Vielmehr müssen wir uns aber über neue, kostengünstigere und gleichzeitig energieeffiziente Wohnformen, wie sie in vielen europäischen Regionen bereits gängige Praxis sind, Gedanken machen. Nur dies ermöglicht es uns, auch bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Mit der „Bezahlbaren Wohnungsbauinitiative“, die ich 2017 ins Leben gerufen habe, sind wir bereits an unsere Grenzen gestoßen. Darauf will ich aufbauen und auch neue, moderne Formen des Wohnen- und Arbeitens ermöglichen.
  • Unsere Ausbildungshaus-Wohngemeinschaften werden wir deutlich erweitern. Zwei weitere konkrete Gebäude sind bereits in Planung, und auch für das Studierendenwerk haben wir bereits konkrete Projekte in der Planungsphase, deren Finanzierung durch Mäzene garantiert wird.
  • Mit einer neuen Tiny-House-Konzeption möchte ich gerne auf den Entwicklungsflächen, die erst in mehreren Jahren entwickelt werden können, günstigen Wohnraum gerade auch für junge Menschen schaffen. Partner zur Unterstützung der Ideen stehen schon parat, so dass mit der Umsetzung noch in 2022 begonnen werden kann.
  • Die Corona Pandemie hat uns nachdrücklich vor Augen geführt, welche Bedeutung dem Ehrenamt und dem gegenseitigen Helfen zukommt. Gleichzeitig erleben wir, dass auch im Ehrenamt, in unseren Vereinen und bei Aktivitäten Ehrenamtliche händeringend gesucht werden – hier möchte ich mit einem Sonderprogramm für Jugend- und Nachwuchsengagement ansetzen
  • Als Stadt der Vielfalt sollte unser besonderer Augenmerk auch auf der Unterstützung der LGBTQ-Community liegen, die mit der perspektivischen Entwicklung des Queer-Festivals eine noch europäischere Ausrichtung bekommen könnte, ebenso bei unseren Städtepartnerschaften.

Sehen Sie sich noch weitere Themen an